4.Tag

Nach einer schweren Etappe(Schneebergscharte) an Tag 3 und einer langen Nacht mit wenig Schlaf, wartete die nächste schwierig zu meisternde Etappe übers Eisjöchl auf uns. Der erste Blick nach dem Aufwachen richtete sich natürlich in Richtung Fenster. Das Wetter schien wieder einmal auf unserer Seite zu sein. Die Sonne blitzte die Bergspitzen an und wir konnten entspannt unser Frühstück genießen. Danach machten wir uns auf die Suche nach unseren gewaschenen Utensilien und packten alles für die bevorstehende Etappe ein. Draußen war es noch ein bisschen frisch (ca. 10 Grad), also zogen wir unsere warmen Sachen an und machten noch unser übliches Abschlussfoto vor der Schneeberghütte.

Los ging es über einen geschotterten, schönen Trail am Rande vom Gebirgsbach Passer entlang, umgeben von alten Schienentransportsystemen bergab ins Tal Richtung Rabenstein. Ein paar kleine Stopps waren immer drin, um sich schnell mal die imposante Gegend anzuschauen oder ein Foto zu machen. Die Bremsen liefen bei den langen Abfahrten von ca. 1000Hm schon mal heiß, so dass wir gezwungen waren kleine Pausen einzulegen. Das Material und die Technik von unseren Rädern wurden sehr in Anspruch genommen. Im Passeier Tal angekommen ging es dann auch schon wieder nach oben über einen kurzen knackigen Anstieg an wunderschönen Wasserfällen vorbei in Richtung Pfelders-Plan. Für ein kurzes Stück mussten wir auch mal auf die Straßen ausweichen, da es unsere Route so vorgab. An einem Straßencafe gönnten wir uns bei herrlichem Wetter noch eine Tasse Kaffee bzw. Cappuccino, bevor wir wieder Höhenmeter hinter uns ließen. Durch den schönen Skiort Pfelders-Plan hindurch am Pfelderes Gebirgsbach entlang kamen wir dann an den Lazinser Hof. Dort kehrten wir ein, um uns für den letzten (ca. 1000Hm) Anstieg aufs Eisjöchl zu stärken.

Mit guter Laune und vollem Magen sattelten wir die Räder und machten uns auf den Weg zum Höhepunkt des Tages (das Eisjöchle). An der letzten Berghütte Lazinser Alm fuhren wir nur vorbei, da wir auch zeitlich unter Druck standen. Der Aufstieg hinauf zum Gipfel rückte immer näher. Als wir dann über ein rumplige Kuhweide beim Einstieg standen, war schnell klar: jetzt geht die Schiebe- und Tragepassage los. Wir waren erst auf etwa 2000Hm. Jeder von uns wusste: Das wird heute kein Zuckerschlecken! Beeindruckend waren nicht nur die Berge, der Aufstieg über groben Schotter bzw. Geröll sondern auch unser Teamgeist und der Zusammenhalt. Wir machten stets kleine Pausen, so dass alle ihr Tempo gehen konnten. Es war nie brenzlig, aber auch nichts für schwache Nerven. Auf etwa 2600Hm trafen wir Wanderer, die unser Vorhaben über den Gipfel zu klettern für verrückt bezeichneten. Wir schoben, trugen und kletterten mit dem Rad über Felsvorsprünge und machten einfach unser Ding. Auf etwa 2700Hm standen wir dann plötzlich bei herrlichem Sonnenschein im Schnee. Auf dieser Höhe konnten wir dann sogar mal ein kurzes Stück auf unserem Sattel genießen, bevor wir wieder die Schiebstellung aufnahmen. Zum Glück hatten wir in unserem Team mehrere Ochsen und einen Karateweltmeister (Mister Miagi), die unsere einzige Frau (Mirella) im Team super unterstützten. Es ist doch etwas anderes einen Berg hochzufahren oder sein Fahrrad tragen zu müssen.

Dann war es endlich soweit, die Stettiner Hütte auf 2875Hm war in unmittelbarer Nähe. Wir spürten förmlich den Gipfel vor uns. Eine Schlüsselstelle mit einem steilen, schneebedeckten Hang mussten wir noch überqueren. An der Stettiner Hütte angelangt, gönnten wir uns erstmal ein frisches Getränk. Nach einer kleinen Pause in der Hütte, überquerten wir noch den Gipfel, schossen ein paar wunderschöne Fotos und sattelten die Mountain-Bikes zum Abfahren in Richtung Eishof. Wir überquerten noch so manches Schneefeld bis die eigentlichen Trails befahrbar waren. Die Abfahrt war nichts für Anfänger. Schon nach kurzem Fahren hatte sich Mirella einen Platten geholt. Nachdem wir die Panne nicht in den Griff bekamen und es schon zeitlich knapp war, trennten wir uns, um im Eishof unserem Etappenziel Bescheid zu geben, dass wir im Kommen sind. Die Abfahrt dorthin war mit sehr groben Schotter und scharfkantigen Steinen versehen. Nach dem Motte aufgepasst und volle Konzentration kamen wir unversehrt als Spähtrupp am Eishof an. Wir kümmerten uns um die Zimmerbelegung und erledigten alle Formalitäten. Als alle Anderen circa eine Stunde später ankamen, waren wir froh, dass alle heil angekommen waren. Zum Glück hatten wir einen super Läufer im Team, dem es keine Mühe machte, mit dem Rad bergab zu joggen. Nach dem Abendessen und einem Abschlussgetränk, waren alle fertig und wollten nur noch ins Bett. Es war eine unvergessliche Etappe über beeindruckende Landschaften und natürlich tollem Teamgeist.

 

© Morle

 

Der Eishof ist eine Alm am Meraner Höhenweg ist die erste Station nach dem Übergang Eisjöchl. Hier muss man einmal übernachtet haben. Das Team um Hüttenwirt Uli zaubert Südtiroler Küche auf den Tisch und sorgt für super Stimmung.

Wer noch nicht hier war hat definitiv was verpasst!

 

© Manni

 

Besucherzähler

Aktuelles

Druckversion | Sitemap
© Manfred Müller